Tag 01: Beginn der Reise, bis Saverne

Saint-Pol Roux, ein französischer Dichter (1861-1940), sagt:

"Sie sehen ja, hier endet die Welt". Und ein Blick auf die Landkarte zeigt, dass zwischen dem Ärmelkanal im Norden und dem Atlantik in Süden die Bretagne der äußerste Arm der westlichen Welt in Richtung untergehender Sonne, also in Richtung Westen ist. Asien und Europa enden hier.

Der vorliegende bebilderte Reisebericht kann in zwei Wochen natürlich nicht all die Plätze und Orte anfahren, die im Reiseführer "ReiseRatgeber Normandie/Bretagne für Wohnmobil und Caravan" aufgeführt und behandelt worden sind.

Dennoch können hier und da Stichproben gemacht werden, wie sich die Gegebenheiten für uns Wohnmobilisten und Caravan-Urlauber geändert haben, seit der Reiseführer herausgegeben wurde.

Womöglich können neue Plätze entdeckt oder bisherige Angaben vervollständigt werden. Das ist das Ziel der Reise. Und natürlich Fotos, für die in der ersten Auflage des Buches aus Kostengründen nicht viel Platz eingeräumt wurde.

Für die erste Auflage des ReiseRatgebers wurden zwei ausführliche Recherchereisen ans "Ende der Welt" mit zwei verschiedenen Selbstausbau-Wohnmobilen (ein VW LT 45 Kastenwagen-Ausbau und ein VW Transporter mit aufgesetztem Fendt-Wohnwagen "Große Fahrt") unternommen, heute dagegen starten wir mit einem geliehenen etwa 1 Jahr alten Luxusmobil des größten europäischen Reisemobilherstellers HYMER. Wir werden sehen, wie sich das Teil in der Bretagne in der Hochsaison, wo es von Touristen aller Art dort nur so wimmelt, bewährt!

Man sehe mir nach, wenn ich hier nicht im einzelnen auf die Tourismusregion "Bretagne" eingehe. Für nähere Informationen möge der geneigte Interessent meinen ReiseRatgeber zu Rate ziehen, mit dem auch dieses Jahr wieder zahlreiche Urlauber die "schönste Zeit des Jahres" verbracht haben.





Hier steht es nun, frisch von der Vermietstation abgeholt, ein Luxusmobil der Spitzenklasse mit einem Mercedes-Triebwerk: Das Hymermobil B-Star-Line 675 G, ein Automatik-Modell mit Tempomat. Ausgezeichnet, dass mein Behindertendreirad in die Heckgarage passt. Das andere (normale) Fahrrad kommt auf den Fahrradhalter am langen Ende des Wohnmobils, wo noch 3 weitere Fahrräder Platz gefunden hätten.

Auf dem Dach eine automatische Satellitenschüssel, damit es uns mit ca. 1100 Programmen abends nicht langweilig wird.

Mit dabei auch ein Laptop, wo die zahlreichen Bilder täglich aus der Kamera abgesaugt werden und schon mal die ersten wichtigen Bemerkungen festgehalten werden. Damit der Laptop auf die Dauer seinen guten Geist behalten kann, ist ein 12V-auf-220V-Umsetzer mit an Bord, wo der Computer während der Fahrt wieder aufgeladen werden kann.

Mit an Bord auch das niegelnagelneue Navigon 3110 Navigationsgerät, das ich an der seitlichen Scheibe des Fahrerhauses angebracht habe. Der Bildschirm ist durch einen schnellen Blick auf die Seite gut erkennen. Immer wieder zur Erheiterung trägt das Gerät bei, das als "running gag" in Frankreich immer wieder den selben Satz mit fraulicher Stimme sagt, und zwar immer dann, wenn einer der vielen vielen Kreisverkehre kommt:

"Bitte, in einem Kilometer, den Kreisverkehr, an der 2. Ausfahrt, verlassen". Jetzt schon, und nicht am Ende, lasse ich meine Kritik los: Das Ding hat uns in den meisten Fällen recht zuverlässig durch den Dschungel der Städte, aber auch übers flache Land geführt.

In manchen Fällen war eine gute Kombinationsgabe sehr hilfreich, wenn eine der Ausfahrten eigentlich gar keine war, sondern in ein Betriebsgelände führte, oder in einer Sackgasse eines bretonischen Bauernhofes endete, oder die angegebene Straße für ein Wohnmobil durch Hecken und Steinwälle begrenzt einfach zu schmal war.

Aber was ich dem Gerät nicht verzeihen kann und weshalb ich es auch zurückgegeben habe: Auf der Fahrt ist es 3 Mal abgestürzt (Windows CE Betriebssystem) und ließ uns in ziemlich heiklen Situationen völlig unvorbereitet, aber dennoch ratlos zurück. Die Franzosen bauen schön großzügige Kreisverkehre. Bei einem Absturz des Navigationsgerätes blieb ich jeweils so lange im Kreisverkehr, bis durch das Lesen der verschiedenen Hinweisschilder am Ende ein Plan herangereift war, der am Ende dazu führte, den Kreisverkehr in der (meist) richtigen Richtung zu verlassen. Normalerweise navigiere ich nach Karte und Sonnenstand. Doch ohne Karte und bei diesigem bis regnerischem Wetter ohne Sonne fehlen einfach die Grundlagen für eine gute Navigation.

Mir scheint, mit den GPS-Geräten habe ich nicht viel Glück. Dies trifft auch auf mein Garmin GPS-Gerät zu, das ich für Wanderungen oder Radtouren angeschafft hatte, um in diesem Reisebericht Hilfestellung für meine Leser leisten zu können, indem ich Routen und Wegpunkte zum Download angeboten hätte.

Etwa 6 Wochen vor der Abreise schickte ich das Gerät an den Händler, weil es - 1 Jahr nach dem Kauf - immer wieder mitten in der Navigation ausfiel. Der Händler schickte das Gerät zu Garmin nach München, doch trotz meiner Mahnungen und dem Hinweis, dass ich das GPS-Gerät dringend für die Reise bräuchte, bekam ich es .... 1 Tag vor meiner Rückkehr in der Heimat - als rotes Benachrichtigungskärtchen in meinem Postkasten. Super, Internet-Versender, super, Garmin! Ihr wart hilfreich, meine Freunde! :-(

Nun aber los: Am ersten Tag kommen wir – nach dem Packen und Einfüllen des Trinkwassers - wegen Verzögerungen bei der Übernahme des Reisemobils und einem Problem beim Wassertanken erst mit reichlicher Verspätung los, so dass wir erst spätabends die Stadt Saverne im Elsass erreichen.

Übernachtung auf dem großen Parkplatz (neben ca. 20 Wohnmobilen) auf leicht schrägem Gelände am „port de plaisance“, dem Hafen für (mietbare) Hausboote, die auf dem Kanal auf und ab fahren. Genau hier, im Hafen nämlich, hatten wir vor einigen Jahren übernachtet, als wir die Kanäle in der Gegend auf einem Miet-Hausboot abgefahren waren.

Wir werden versuchen, die Strecke bis in die Bretagne ganz ohne gebührenpflichtige französische Autobahnen abzuspulen, denn für ein so großes Wohnmobil zahlt man schon kräftig Maut! Als kleiner Tipp vorweg: Saverne umgeht man lieber auf der Maut-Autobahn, wenn man keine Zeit hat für die sehenswerte Stadt und das nahegelegene Schiffshebewerk. Als Stellplatz für die Nacht kann auch das nicht weit entfernte Lunéville dienen, das wir auf der Heimreise am Ende des Berichtes anführen.

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